FAQs zum geplanten Sportfördergesetz und der Spitzensport-Agentur
Das sportliche Abschneiden bei den Olympischen Spielen Paris 2024 hat die Debatte über die Leistungsfähigkeit des deutschen Spitzensports weiter angetrieben, der dahinterliegende Prozess zur grundlegenden Verbesserung des Leistungssportsystems in Deutschland läuft aber bereits seit über zwei Jahren.
Ziel der Reform ist die erstmalige Verabschiedung eines Sportfördergesetzes und die Gründung einer unabhängigen Spitzensport-Agentur.
Im August wurde nun der zweite Entwurf des Bundesinnenministeriums (BMI) für das Sportfördergesetz veröffentlicht. Der DOSB und weitere Sportverbände konnten sich dazu äußern und ihre Stellungnahmen einbringen.
Was das für den Sport bedeutet, wo es weiterhin Schwachpunkte gibt und wie es weitergeht.
Seit mehr als zwei Jahren arbeiten der organisierte Sport unter dem Dach des DOSB, das Bundesinnenministerium (BMI) und die Länder intensiv an einer Reform des Leistungssportsystems und der Spitzensportförderung in Deutschland. Ziel ist es, den deutschen Leistungssport, seine Athlet*innen und Verbände wieder in die Weltspitze zu führen – konkret bei Olympischen (Sommer)Spielen wieder unter die Top 5 im Medaillenspiegel und im Winter weiterhin unter die Top 3 sowie im nicht-olympischen Sport bei den World Games ebenfalls unter die Top 3.
Vergangene Reformen haben das bis heute größtenteils leider nicht geschafft. Bei Olympischen (Sommer)Spielen war der Trend an gewonnenen Medaillen in letzter Zeit sogar rückläufig. Deshalb braucht es Verbesserungen im aktuellen System, um unseren Ansprüchen und Erwartungen gerecht zu werden und daran arbeiten wir.
Im März 2024 wurde der erste sogenannte Referentenentwurf des BMI für ein neues Sportfördergesetz öffentlich. Mit diesem Gesetz sollen viele der von Sport und Politik gemeinsam geplanten Veränderungen verbindlich festgeschrieben werden. Allerdings löste der Entwurf damals große Irritationen aus, da viele Dinge, die in den letzten Jahren in enger Zusammenarbeit ausführlich besprochen und erarbeitet wurden, in dem Gesetzentwurf nicht berücksichtigt oder sogar ignoriert und übergangen wurden.
Mitte August wurde gut fünf Monate später nun ein überarbeiteter Entwurf vorgestellt und die betroffenen Verbände konnten sich zu dem neuen Entwurf äußern und Stellungnahmen abgeben.
Wir haben für euch die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Vorhaben zusammengetragen, um zu zeigen, wie es aktuell um den Prozess steht und wie es weitergeht.
Einmal von vorne: Wieso braucht es überhaupt ein Sportfördergesetz?
Kurze Antwort in drei (abstrakten) Worten: Planungssicherheit, Bürokratieabbau, Leistungsfähigkeit.
Es gab in Deutschland bisher noch nie ein Gesetz, das die Förderung des Spitzensports und die Verantwortung des Bundes für die Spitzensportförderung klar festgeschrieben hat. Mit jeder Bundesregierung mussten wir im Sport die Höhe und die Bedingungen der Förderung für den Leistungssport in Deutschland neu aushandeln. Das kostet viel Kraft und Zeit und verhindert eine gute, langfristige Planung. Ein Sportfördergesetz hilft deshalb bei der Planungssicherheit, weil es eine Förderung des Leistungssports verbindlich festschreibt und nicht mehr abhängig macht von z.B. politischen Veränderungen.
Als wichtiger Teil – vielleicht sogar das Herzstück – des Sportfördergesetzes gilt die Gründung einer unabhängigen Spitzensport-Agentur. Durch die zentrale Zusammenlegung vieler Aufgaben aus dem bestehenden System in dieser Agentur soll das Personal in Sportverbänden entlastet werden. Sie sollen weniger Zeit am Schreibtisch mit Förderanträgen und Verwaltungsaufgaben und dafür mehr Zeit mit und für Athlet*innen verbringen können, um die es letztendlich geht. Die Agentur soll also dabei helfen, unnötige Bürokratie im System abzubauen bzw. zwingend nötige Verwaltungsaufgaben dorthin zu verlagern.
Durch die Planungssicherheit in der Förderung des Leistungssports und weniger Bürokratie dank einer unabhängigen Spitzensport-Agentur könnten die Verbände und die Athlet*innen sich also wieder mehr auf ihren Sport konzentrieren und alles an Leistung rausholen, was in ihnen steckt.
So viel zur Theorie.
Im März gab es einen großen Aufschrei des Sports, als der erste Referentenentwurf des geplanten Gesetzes veröffentlicht wurde. Was war damals passiert?
Im Frühjahr hatte das Bundesinnenministerium den Referentenentwurf für das Sportfördergesetz vorgestellt. Ein Referentenentwurf ist so etwas wie eine Vorstufe zum fertigen Gesetzentwurf, um mit den anderen Bundesministerien, den Bundesländern und den beteiligten Verbänden darüber zu sprechen, ob man auf dem richtigen Weg ist.
Die Antwort war für uns im Sport nach Prüfung des Entwurfs leider sehr einfach: Das war ein Fehlstart. Der erste Referentenentwurf wich stark von dem ab, worauf Bund, Länder und Sport sich in den vergangenen zwei Jahren im vorangelagerten, aufwändigen Reformprozess zur Weiterentwicklung des Spitzensports verständigt hatten.
Es war z.B. wie ursprünglich besprochen keine echte Unabhängigkeit der neuen Spitzensport-Agentur mehr gewährleistet. Die Kooperation zwischen Politik und Sport in der Agentur hätte nicht wie geplant auf Augenhöhe stattgefunden und statt dem vereinbarten Bürokratieabbau hätte der erste Entwurf sogar für aufwendigere Verfahren gesorgt als aktuell.
Entsprechend groß war die Kritik – nicht nur vom DOSB und seinen Mitgliedsorganisationen, sondern auch von weiteren Gruppen wie dem Trainer*innenverband und von den Bundesländern.
Der neue Referentenentwurf wurde vom BMI im August vorgelegt. Ist dieser Entwurf nun gelungen?
Ja und nein. Zwar wurden im Vergleich zum März-Entwurf viele Kritikpunkte aufgegriffen und einige Verbesserungen eingebracht, die wir ausdrücklich begrüßen. Aber das große Ziel der Reform des Spitzensports in Deutschland wird mit dem neuen Entwurf noch immer nicht erreicht. Denn die eigentlich geplante Neuerung – eine Steuerung und Förderung des Spitzensports aus einer Hand statt aus vielen unterschiedlichen Händen – wird nicht konsequent umgesetzt.
Die Gründung der unabhängigen Spitzensportagentur ist eine einzigartige Chance: Statt weiter kleinteilig und häppchenweise am komplexen System zu schrauben, könnten wir die Spitzensportförderung neu aufsetzen – einfacher, digitaler, effizienter, erfolgreicher. Wir sind der Meinung: Diese Chance sollten wir nutzen.
Aber aus dem neuen Entwurf ergibt sich nur eine Spitzensportagentur light. So soll der Vorstand der künftigen Agentur nach aktuellen Gesetzesstand zu vielen Einflussmöglichkeiten aus der Politik bzw. der Verwaltung unterliegen.
Ein Beispiel: Eigentlich sollte die Spitzensportagentur für die komplette Abwicklung der Förderung zuständig sein – ein echter One-Stop-Shop vom Antrag bis zum Förderentscheid. Im Entwurf steht genau das aber immer nur unter Vorbehalt der Zustimmung aus dem Bundesinnenministerium. Das verhindert eine flexible und unbürokratische Arbeitsweise der Agentur und schränkt ihr Potenzial unnötig ein.
Die Aufsichtsgremien sind in ihrer aktuellen Planung aus unserer Sicht mit bis zu 36 vertretenen Akteuren zu groß. Wenn zu viele Leute mit am Tisch sitzen, erschwert das die Entscheidungsfindung. Wir haben konkrete Vorschläge gemacht, wie die Struktur der Agentur vereinfacht, die Prozesse effizienter und damit auch die Agentur selbst wirklich unabhängig werden kann. Denn klar ist: Unabhängigkeit der Agentur kann nicht nur heißen unabhängig vom Sport, sondern auch unabhängig von der Politik.
In einem aktuellen Bericht der Sportschau heißt es, dass der Sport in Zukunft in der Spitzensport-Agentur zu viel Einfluss ausüben könnte. Stimmt das?
Nein, der Bericht stimmt so nicht. Der DOSB möchte zentrale Aufgaben an die unabhängige Spitzensport-Agentur abgeben. So soll die im Bericht kritisierte Doppelrolle des DOSB als Interessenvertreter und Steuerungsinstanz aufgelöst werden. Wir sind davon überzeugt, dass das Gesamtsystem davon profitiert und sind gerne bereit, uns im DOSB neu zu orientieren, damit die Agentur erfolgreich arbeiten kann.
Natürlich macht es Sinn, wenn wir unsere jahrzehntelange Expertise weiterhin miteinbringen, z.B. über einen Sportfachbeirat. Aber der Sportfachbeirat hätte ähnlich wie der Stiftungsrat, in dem mehrheitlich Vertreter*innen aus der Politik sitzen, eine Aufsichts- und auf übergeordnete Fragestellungen beschränkte Entscheidungsfunktion. Das operative Tagesgeschäft soll vom Vorstand und den Mitarbeiter*innen der Agentur selbst unabhängig und eigenverantwortlich verantwortet werden, ohne maßgeblichen Einfluss aus Sport oder Politik. Der Vorwurf, der DOSB würde hier zu viel Einfluss ausüben können, ist somit unzutreffend.
In dem Sportschau-Bericht heißt es über die Agentur: "Die Grundidee, dass wenige Fachleute unabhängig und effektiv entscheiden können, sei nicht mehr gegeben." Was ist an der Kritik dran?
Sehr wenig. Das Tagesgeschäft in der Agentur soll vom Vorstand und den fachkundigen Mitarbeiter*innen dort gesteuert und umgesetzt werden. Der DOSB hätte kein Interesse daran und auch keine Möglichkeit, in diese Arbeit einzugreifen und kleinteilig und ineffizient Entscheidungen zu beeinflussen.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Agentur unabhängig vom Sport und von der Politik ihre Arbeit machen kann – mit ausgewählten Expert*innen, die das Beste aus dem deutschen Leistungssportsystem rausholen. Dazu muss man der Agentur Handlungsspielraum lassen. Wir sind davon überzeugt, dass dies das Beste für den Leistungssport in unserem Land ist und wir endlich neue Wege gehen müssen.
Der Sport ist jetzt schon zum zweiten Mal mit dem vorgelegten Gesetzentwurf nicht einverstanden. Besteht trotzdem Grund zur Hoffnung, dass das Gesetz am Ende noch kommt und zum Erfolg führen könnte?
Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode kommt und dass es den vereinbarten und benötigten Paradigmenwechsel einleitet. Wir arbeiten nun schon seit zwei Jahren gemeinsam mit Bund und Ländern an dieser Reform. Alle Beteiligten haben ein hohes Interesse daran, den Spitzensport in Deutschland weiterzubringen und mit dieser Reform einen großen Schritt zu gehen.
Wir sehen auch, dass die Kritik des organisierten Sports im BMI nicht tatenlos verhallt ist – ganz im Gegenteil: Der erste Entwurf wurde in großen Teilen umgearbeitet und hat Anregungen aus dem Sport aufgegriffen. Die durchgeführte Verbändeanhörung haben wir mit unserer Stellungnahme genutzt, um noch offene und weiter verbesserungswürdige Punkte zu benennen. Genau dafür ist die Verbändeanhörung da.
Der positiven und konstruktiven Arbeitsatmosphäre in den Bund-Länder-Sport-Gremien zur Spitzensportreform tut die Kritik aus dem Sport keinen Abbruch. Wir arbeiten dort gut zusammen und werden das auch weiterhin tun.
Wie geht es jetzt weiter?
Der DOSB hat gemeinsam mit seinen Verbändesäulen (Landessportbünde, Spitzensportverbände und Verbände mit besonderes Aufgaben) die Möglichkeit der Verbändeanhörung genutzt, um dem BMI 15 konkrete Vorschläge für Verbesserungen am Sportfördergesetz zu übermitteln.
Das BMI wird unsere und weitere Rückmeldungen aus den Verbänden und den Bundesländern bewerten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass unsere Verbesserungsvorschläge im Gesetzentwurf berücksichtigt werden.
Wenn das BMI den Entwurf für das Sportfördergesetz erneut angepasst hat, steht als Nächstes der Beschluss des Gesetzentwurfs im Bundeskabinett an. Wir rechnen aktuell mit einem Beschluss Ende Oktober. Danach erhält zunächst der Bundesrat die Möglichkeit zu einer Stellungnahme. Anschließend beginnt das parlamentarische Verfahren und die Beratung des Gesetzentwurfs im Deutschen Bundestag.
Während dieses gesamten Ablaufs werden wir uns als DOSB weiter an der Diskussion beteiligen, konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreiten und versuchen, ein gutes Ergebnis für den Sport, die Athlet*innen und alle beteiligten Personen zu erzielen.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass wir mit der Reform und dem Sportfördergesetz so schnell wie möglich vorankommen, damit Klarheit herrscht für Athlet*innen und Verbände. Wenn wir das schaffen, dann können wir guter Dinge in die sportliche Zukunft blicken und unser Ziel von Top 5- bzw. Top 3-Platzierungen bei Olympischen Spielen und World Games auch erreichen.
(Quelle: DOSB)
DOSB setzt auf die Partnerschaft mit dem Öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Auch in Zukunft sollen sportliche Leistungen von der Basis bis zur Weltspitze niedrigschwellig für einen breiten Teil der Gesellschaft zugänglich und sichtbar gemacht werden, so der DOSB in einer Stellungnahme.
"Wie zuletzt auch bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris und zuvor bei der Fußball-EURO 2024 in Deutschland wieder deutlich geworden ist, hat der Sport eine unvergleichliche Bindungskraft für unsere Gesellschaft und auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
Ziel der aktuellen Reformüberlegungen zum Medienstaatsvertrag müssen nach Auffassung der Dachorganisation im deutschen Sport daher der Erhalt und Ausbau einer vielfältigen Sportberichterstattung auf Basis einer Strategie sein. Dies hat der DOSB in seiner am 11. Oktober eigereichten Stellungnahme zum Reformstaatsvertrag deutlich gemacht und gleichzeitig vor einer Deckelung der Ausgaben für Sportrechte gewarnt.
Einerseits würde dies die Breite der Berichterstattung einschränken und zum anderen zu einem Verlust an Attraktivität des Programms führen. Nicht nur erzielen attraktive Sportübertragungen regelmäßig die höchsten Einschaltquoten und Marktanteile, sondern der öffentlich-rechtliche Rundfunk kommt damit auch seinem Bildungs- und Unterhaltungsauftrag nach. Bereits jetzt wird der Erwerb von hochwertigen Übertragungsrechten im Sport durch die zuständigen Gremien der Landesrundfunkanstalten eingehend geprüft.
Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier: DOSB Stellungnahme Reformstaatsvertrag
(Quelle: DOSB)
Noch 300 Tage bis zu The World Games
In 300 Tagen wird Chengdu, China, eines der größten Sportfeste der Welt ausrichten: die World Games vom 7. bis 17. August 2025. Über 4.000 Athlet*innen aus mehr als 100 Ländern treten in 35 Sportarten, 61 Disziplinen und 254 Medaillenwettbewerben an. Damit haben die World Games eine größere Dimension als die Olympischen Winterspiele. Die World Games zeigen Sportarten, die nicht bei den Olympischen Spielen vertreten sind. Alle vier Jahre, jeweils ein Jahr nach den Olympischen Sommerspielen, messen sich Sportler*innen aus aller Welt in verschiedenen Disziplinen. Die ersten World Games fanden 1981 in Kalifornien, USA, statt.
Auf der Website und dem YouTube-Kanal von The World Games bekommt ihr einen guten Einblick in die Sportarten: Von Wheelchair Rugby bis Floorball sind viele spannende Disziplinen vertreten.
In der letzten Ausgabe 2022 in Birmingham, USA, konnte das TeamD den Wettbewerb mit dem 1. Platz für sich entscheiden: Mit 24 Mal Gold, sieben Mal Silber und 16 Mal Bronze setzten sich die deutschen Athlet*innen klar von der Konkurrenz ab.
(Quelle: DOSB)
DOA erhält EOA Flame Award
Der Preis wurde im Rahmen des 6. EOA-Kongresses am 27. September in Olympia, Griechenland, an die DOA übergeben.
Award in der Kategorie Olympic Education
Mit den diesjährigen Auszeichnungen wurden herausragende Projekte gewürdigt, die wesentlich zur Bewahrung des olympischen Erbes und zur Förderung der olympischen Erziehung beigetragen haben. Gemeinsam mit der Hellenischen Olympischen Akademie, deren Projekt „The Olympic Week to the Road of Paris 2024“ ausgezeichnet wurde, erhielt die DOA den Preis in der Kategorie "Olympic Education". Beide Projekte sind ein starkes Beispiel dafür, wie olympische Werte in den Schulbereich integriert und gefördert werden können.
Die „Olympia ruft: Mach mit!“ Materialien sind fächerübergreifende Unterrichtsmaterialien, die für die Primar- und Sekundarstufen konzipiert werden und die olympische Erziehung fördern und alle zwei Jahre zu den Olympischen und Paralympischen Spielen veröffentlicht werden. Die Materialien werden kostenlos auf olympia-ruft.de zur Verfügung gestellt und können als barrierefreie Version auch von Personen mit Sehbehinderung genutzt werden. Die Ausgabe für Paris 2024 konzentriert sich insbesondere auf olympische Werte, die französische Kultur, Nachhaltigkeit, Menschenrechte und neue olympische Sportarten wie Breaking oder Surfen. Mit über 50.000 Downloads ist das Projekt ein hervorragendes Beispiel für die Verbreitung olympischer Inhalte im deutschen Schulsystem.
Der EOA-Präsident und Vorsitzende der Flame Award-Jury, Prof. Dr. Manfred Lämmer, betont den Vorbildcharakter des Projektes: „Seit ihrer Einführung zu den Spielen in Seoul 1988 haben die Materialien eine lange Tradition. Die DOA entwickelt diese kontinuierlich weiter, um Olympische Inhalte, die nicht im Lehrplan verankert sind, in Schulen zu integrieren und das Interesse der Schüler*innen an Olympischen und Paralympischen Spielen zu fördern. In der Ausgabe zu Paris sind besonders die digitalen Arbeitsblätter hervorzuheben, die innovatives Lehren und Lernen ermöglichen. Die EOA blickt bereits jetzt erwartungsvoll auf die kommenden Unterrichtsmaterialien der DOA, von denen die Schulen und Akademien im gesamten deutschsprachigen Raum profitieren werden.“
Ehrung im Rahmen des EOA-Kongress
Auf dem 6. EOA-Kongress in Olympia wurden am 27. September 2024 im Rahmen eines Gala-Dinners die Gewinner des EOA Flame Awards geehrt. DOA-Direktor Dr. Gerald Fritz nahm die Trophäe in Griechenland entgegen und bedankte sich für den Preis: „Wir fühlen uns sehr geehrt, den EOA Flame Award als DOA zu erhalten und danken der EOA für diese Auszeichnung. Es freut uns besonders, den Award gemeinsam mit der Hellenischen Olympischen Akademie zu gewinnen, da wir eng zusammenarbeiten, wie zuletzt im Rahmen der "Olympischen Woche" in Luxemburg. Der ehrenamtliche Arbeitskreis aus pädagogischen Expert*innen und unser Team haben über anderthalb Jahre viel Zeit und Energie in die erfolgreiche Publikation der Materialien gesteckt. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich herzlich bei allen Mitwirkenden zu bedanken.“
Frankreich erhält Award in der Kategorie Olympic Heritage
Das Projekt „The Great Collection of Sport Archives“ der Nationalen Olympischen Akademie Frankreichs wurde in der Kategorie „Olympic Heritage“ geehrt. Die Initiative lädt Vereine, Sportler*innen, Trainer*innen und Sportbegeisterte dazu ein, nationale Archive für sportbezogene Inhalte zu nutzen. Das vom französischen Kulturministerium unterstützte Projekt schafft ein breites Netzwerk von über 180 Archivdiensten und dadurch ein dauerhaftes olympisches Vermächtnis für die französische Bevölkerung.
EOA Flame Award
Mit dem EOA Flame Award zeichnen die Europäischen Olympischen Akademien (EOA) jedes Jahr bewährte Initiativen ihrer Mitglieder aus, die die Olympische Idee in Europa und darüber hinaus fördern. Die Projekte dienen als Vorbild für andere Nationale Olympische Akademien und sollen dazu anregen, Olympische Werte und Ideale zu leben. Der EOA Flame Award wird in zwei Kategorien, „Olympic Education“ und „Olympic Heritage“, vergeben. Als Jury fungiert der EOA-Vorstand. Bei der Premiere 2023 wurden Projekte der Olympischen Akademien der Ukraine und Tschechiens ausgezeichnet.
Mehr Informationen finden sich auf der EOA-Website.
(Quelle: DOA)
Ausschreibung „Wissenschaftliche Begleitung“
Die wissenschaftliche Begleitung des Programms „Integration durch Sport“ dient als wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung, Erfolgskontrolle und Weiterentwicklung des Bundesprogramms. Sie stellt eine kontinuierliche Beratung und Begleitung der Bundesprogrammleitung sicher, die auf qualitativ und quantitativ erhobenen Daten basiert. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung sollen die Bedingungen für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund erfasst sowie der Grad der Erreichung der strategischen Ziele überprüft werden. Die Erfolgskontrolle erfolgt im Bundesprogramm über ein Zielvereinbarungssystem mit allen Programmleitungen. Zudem sollen die Rahmenbedingungen für die Integration in Vereinen unter Berücksichtigung der verschiedenen Fördermöglichkeiten validiert werden.
Die offizielle Ausschreibung finden Sie hier.
Thementag Demokratieförderung - Jetzt anmelden!
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Deutsche Sportjugend (dsj) haben bei Prof. Dr. Martin Nolte und Dr. Carolin Bechtel (beide von der Deutschen Sporthochschule Köln) ein neues rechtswissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben, um Fragen zu widerstandsfähigen Satzungen, Sanktionen und Ausschlüssen im demokratischen Sport zu klären. Konkret geht es in dem Gutachten um eine praxisnahe Fortführung von wissenschaftlichen Erkenntnissen über die parteipolitische Neutralität gemeinnütziger Sportorganisationen sowie Sanktionen bei vereinsschädigendem Verhalten, wie z.B. den Entzug von Spielberechtigungen oder der Ausschluss. Neben diesen Themen werden ebenfalls Fragen nach den im Sport vertretenen Werten sowie dem Umgang mit parteipolitischen Realitäten vor Ort bearbeitet.
Am 29. Oktober 2024 bieten wir Euch von 18.00 bis 19.30 Uhr in Zusammenarbeit mit der dsj die Möglichkeit, von den Autoren höchstpersönlich direkt nach Veröffentlichung des Gutachtens einen Einblick in die rechtswissenschaftlichen Erkenntnisse vermittelt zu bekommen. Professor Nolte wird sich bei der Vorstellung der aktuellen Erkenntnisse auf Eure Bedürfnisse als Verein fokussieren und für Rückfragen zur Verfügung stehen.
Michaela Röhrbein, Vorständin Sportentwicklung, wird ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmen.
Hier geht’s zur Anmeldung.
Der Thementag ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sportjugend und wird gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Hinweis: Am 04. November 2024 findet der digitale Thementag zum Thema „Safe Sport“ statt. Weiterführende Informationen und den Link zur Anmeldung findet ihr hier.
Taliso Engel ist Sportler des Monats September
Paralympics-Sieger Taliso Engel ist „Sportler des Monats“ September. Das ergab die Wahl unter den rund 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet*innen. Über 100 Meter Brust der Klasse SB13 hatte der sehbehinderte Schwimmer bei den Paralympics in Paris im Halbfinale in 1:01,90 Minuten einen neuen Weltrekord aufgestellt und im Finale mit großer Dominanz und einem Vorsprung von 2,93 Sekunden Gold gewonnen.
Diese Leistung honorierten Deutschlands beste Nachwuchs- und Spitzenathlet*innen jetzt mit der Auszeichnung als „Sportler des Monats“. Anders als etwa bei Journalist*innen- oder Publikumswahlen stimmen hier ausschließlich alle geförderten Sporthilfe-Athlet*innen ab und geben so der Wahl ihre ganz besondere Note.
„Ich bin ziemlich geflasht von diesem Ergebnis, denn neben mir standen acht weitere Paralympics-Sieger*innen zur Wahl, die diese besondere Auszeichnung nicht minder verdient hätten. Danke an alle Spitzensport-Kolleg*innen, die mich gewählt haben, das bedeutet mir sehr viel“, sagt Taliso Engel.
Auf Platz zwei wählten die Sporthilfe-geförderten Athlet:innen mit identischer Stimmenanzahl Taliso Engels Schwimm-Kolleg*innen Elena Krawzow und Josia Topf, Weitsprung-Star Markus Rehm belegt Platz drei.
Gewählt wird der*die „Sportler*in des Monats“ von den rund 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet*innen - unterstützt von der Athletenkommission im DOSB und SPORT1.
(Quelle: Deutsche Sporthilfe)
World Walking Day 2024
Am 6. Oktober um 10 Uhr beginnt der „World Walking Day“, organisiert von TAFISA (The Association for International Sport for All). Die internationale Organisation fördert Sport und Bewegung für alle. Auf der Website von TAFISA könnt ihr euch für die Initiative anmelden. Es braucht nicht viel: Registriert euch allein oder als Gruppe. Plant beispielsweise einen gemeinsamen Wandertag, Lauf oder Radtour und schnappt euch euren Staffelstab. Hauptsache ihr seid in Bewegung - ob allein oder zusammen. Gebt den Staffelstab weiter und helft dabei, die Welt durch einen globalen Staffellauf von Ost nach West zu verbinden. Eure Erlebnisse könnt ihr dann unter #worldwalkingday teilen.
Seit 1991 haben sich Millionen von Menschen aus über 160 Ländern beteiligt, um der globalen Bewegungsarmut entgegenzuwirken. Auch der DOSB unterstützt die Initiative und ruft zur Teilnahme auf: Gemeinsam bewegen wir uns für eine nachhaltigere Zukunft.
Tickets und Volunteers für Milano Cortina 2026
Sportfans können sich ab sofort auf dem Ticketing-Portal registrieren, um an der Ticket-Auslosung für die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien teilzunehmen.
Außerdem hat die Bewerbungsphase für das Volunteer-Programm der Olympischen und Paralympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 begonnen. Gesucht werden 18.000 Mitglieder für das „Team26“. Bewerbungen sind auf der Internetseite milanocortina2026.org möglich.
Die Olympischen und Paralympischen Spiele finden in drei italienischen Regionen statt - der Lombardei, Venetien und Trentino-Südtirol - und führen Athlet*innen und Fans in einige der berühmtesten Wintersportorte der Alpen.
Wer über die Welt von Milano Cortina 2026 informiert bleiben möchte, sollte sich bei der digitalen Community Fan26 anmelden. Dort werden in den kommenden Monaten alle Informationen über den Ticketverkauf und viele weitere interessante Neuigkeiten rund um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2026 bekanntgegeben.
(Quelle: DOSB)
TV Friedrichstal setzt auf Aktionstag für soziale Verbundenheit
Unter dem Motto „Bewegung erleben & Gemeinschaft stärken” stand der Aktionstag beim TV Friedrichstal 1899 e. V. ganz im Zeichen der sozialen Verbundenheit. Highlights des abwechslungsreichen Programms für Seniorinnen und Senioren waren unter anderem das Waldbaden bei schönstem Spätsommerwetter und das Zusammenkommen beim gemeinsamen Mittagessen, das Gelegenheit zum Austausch bot.
Am 19. September 2024 lud der Turnverein zu einem Aktionstag für soziale Verbundenheit ein. Ziel war es, Menschen anzusprechen, die sich mehr soziale Kontakte wünschen und die der Verein sonst nicht erreicht. Das kostenlose Mittagessen, das der Turnverein mit dem örtliche Diakonieverein anbot, ließ die Ehrenamtlichen am Ende des Tages eine positive Bilanz ziehen: „Manche die nur zum Mittagstisch gekommen wären, sind heute länger geblieben und haben beim Sitztanz teilgenommen”, stellte Übungsleiterin Ingrid Joos fest. Auch Übungsleiter Manfred Stadtnüller bekräftigte: „Der Mittagstisch lockt viele Menschen in den Sportverein, die bislang keine Gesundheitsangebote in Anspruch genommen haben.“ Für das Kooperationsprojekt „Gemeinsam Essen - Gemeinsam Sport“ mit dem örtlichen Diakonieverein wurde der TV Friedrichstal kürzlich mit dem bronzenen Stern des Sports ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit und das neue Netzwerk mit der Kommune und den Kirchen in Friedrichstal wirken nachhaltig und reichen weit über den Aktionstag hinaus. „Für das Zeltfestival im nächsten Jahr hat uns die Kirche gefragt, ob wir als Verein unsere Bewegungsangebote vorstellen“, berichtet Vorsitzender Michael Nowack.
Insgesamt wurden im Rahmen des DOSB-Projekts „Verein(t) gegen Einsamkeit“ zehn Aktionstage mit jeweils 2.000 Euro gefördert. Sportvereine reichten in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren oder Initiativen kreative Programme ein, um soziale Verbundenheit zu stärken und Einsamkeit vorzubeugen. Die durchführenden Sportvereine wurden im Vorfeld in einem Online-Kurs für das Thema Einsamkeit sensibilisiert und bei der Planung niedrigschwelliger Mitmachangebote begleitet.
(Quelle: DOSB)
Olympiasieger Lukas Märtens ist „Der Beste 2024“
Deutschlands Spitzensportler*innen haben bei der von der Sporthilfe initiierten wichtigsten Wahl des Jahres entschieden: Lukas Märtens ist „Der Beste 2024“. Der Magdeburger, der in Paris sensationell Olympia-Gold über 400 Meter Freistil gewann und den deutschen Beckenschwimmern den ersten Olympiasieg seit Michael Groß 1988 in Seoul sicherte, setzte sich bei der Sporthilfe-Wahl gegen vier weitere Medaillengewinner*innen der Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris durch: Die 3x3-Basketball-Nationalmannschaft der Frauen mit Sonja Greinacher, Svenja Brunckhorst, Elisa Mevius und Marie Reichert,das Beachvolleyball-Duo Clemens Wickler/Nils Ehlers, Para-Weitspringer Markus Rehm und Para-Schwimmer Josia Topf, die sich gemeinsam den zweiten Platz teilen. Im ersten Wahlgang hatte eine Jury bestehend aus den Athletenvertreter*innen der nationalen Sportfachverbände aus über 100 Athlet*innen und Mannschaften die fünf Nominierten bestimmt. Im zweiten Wahlgang konnten alle 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet*innen online über die fünf Kandidat*innen abstimmen.
Auszeichnung ist Höhepunkt beim Sporthilfe Club der Besten
Ausgezeichnet als „Der Beste 2024“ wurde Lukas Märtens im Rahmen der feierlichen Abschluss-Gala des Sporthilfe Club der Besten 2024 im Aldiana Club Side Beach in der Türkei. Die Ehrung bildete den emotionalen Höhepunkt der einzigartigen Woche für Deutschlands erfolgreichste Athlet*innen des vergangenen Sportjahres.
Der neue deutsche Schwimm-Star, der nach seiner Nasen-OP selbst nicht vor Ort sein konnte, war bei der Abschlussgala live aus Magdeburg zugeschaltet. „Das ist eine riesige Ehre. Vor einem Jahr stand ich noch nicht da, wo ich heute bin. Diese 3:41 Minuten haben unglaublich viel verändert.“ Erste Gratulantin war Leonie Märtens, Schwester des Schwimm-Olympiasiegers, die ihm die Trophäe für „Den Besten 2024” während der Abschlussgala des Sporthilfe Club der Besten in Magdeburg überreichte.
Im Aldiana Club Side Beach verbrachten in der vergangenen Woche 90 Spitzenathlet*innen aus dem Sommer- und Wintersport - olympisch wie paralympisch - eine besondere Woche, um sich bei einem abwechslungsreichen Sport-, Action-, Unterhaltungs- und Workshop-Programm kennenzulernen, auszutauschen und zusätzliche Motivation für kommende Herausforderungen zu schöpfen.
(Quelle: Deutsche Sporthilfe)
Einfach mal Danke sagen: Heute ist #ThanksCoachDay
Auch dieses Jahr schließen wir uns an und sagen ein großes DANKESCHÖN an alle Trainerinnen und Trainer in Sportdeutschland. Zudem rufen wir alle auf, diesen Tag zu nutzen, um ihren Trainer*innen auf vielfältige Weise zu danken.
Macht mit: Ihr könnt eurem Coach auf verschiedenen Wegen danken: mit einer Videobotschaft oder mit Motiven, die den Slogan ‚Danke Trainer*in! ‘ tragen. Der DOSB stellt hierfür Vorlagen zur Verfügung und ermöglicht es, individuelle Motive der jeweiligen Sportart inklusive Verbandslogo zu erstellen. Nutzt den #ThanksCoachDay und lasst uns gemeinsam allen Trainer*innen danken.
Mehr Anerkennung und Wertschätzung für Trainer*innen
Am 25. September ist wieder Global Coaches Day - eine Initiative des International Council for Coaching Excellence (ICCE). Der Tag ist dafür da, die nicht zu unterschätzende Rolle der Trainer*innen in ihren vielfältigen sportlichen, sozialen, gesundheitlichen und gesamtgesellschaftlichen Funktionen zu würdigen und fordert dazu auf, in den sozialen Medien #DANKETRAINER zu sagen. Egal, ob es sich um Breitensport, Gesundheitssport oder Leistungssport handelt.
Letzterem boten die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris zuletzt die große Bühne für spektakulären Sport vor spektakulärer Kulisse. Und wie es nur diese Sportgroßevents vermögen, sind wieder Sportarten, Athlet*innen und Trainer*innen ins Rampenlicht gerückt, die ansonsten zu wenig mediales Interesse bekommen, aber eben auch wunderschöne Sportgeschichten schreiben. Gemeinsam waren wir begeistert davon, wie Trainer Samir Suliman die 3x3-Basketball-Frauenmannschaft auf ihrem Weg zu Gold begleitete, wie „Dascha“ Varfolomeev in der Rhythmischen Sportgymnastik ihre Trainerin Yuliya Raskina mit ihrer Exzellenz zu Tränen rührte und wie die Kanuten Max Lemke und Jacob Schopf nach ihrem zweiten Gold ihren Trainer Arndt Hanisch mit Lob überhäuften - ein starkes und von Herzen kommendes #DANKETRAINER. Dieser Dank für ihren aufopferungsvollen Einsatz gebührt aber nicht nur den Trainer*innen von Medaillengewinner*innen, sondern allen Trainer*innen bei Olympischen und Paralympischen Spielen und den vielen Stützpunkt- und Heimtrainer*innen gleichermaßen.
Mit ihren Statements legten die beiden Kanuten aber auch den Finger in die Wunde und forderten mehr Anerkennung und Wertschätzung für den Berufsstand der Trainer*innen. Diese Wertschätzung muss sich zum Beispiel in Arbeitsbedingungen für Trainer*innen wiederfinden, die einerseits die Entwicklung von Weltklasseleistungen ermöglichen aber eben auch international konkurrenzfähig sind. Dabei sind die Themen der Vergütung, der Befristung von Arbeitsverträgen und der Arbeitszeit von Trainer*innen von zentraler Bedeutung und auch jetzt wieder Bestandteil der aktuellen Reformbestrebungen. Für diese Themen braucht es Unterstützung nicht nur des Sports, sondern der Politik, der Medien und der Gesellschaft - nicht nur am Global Coaches Day, sondern ganzjährig und nachhaltig.
Dennoch ist es auch uns ein großes Bedürfnis, diesen Tag zu Ehren aller Trainer*innen von der Basis bis zur Spitze zu nutzen, um für deren unermüdlichen Einsatz #DANKETRAINER zu sagen!
Ein Kommentar von Christian Witusch, Referent Leistungssport im DOSB.
Neuer E-Learning-Kurs: Pack deine E-Sporttasche für eine klischeefreie Sportkultur
Wie können sich Menschen in Sportverbänden und -vereinen für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport einsetzen? Das Projekt „Klischeefrei im Sport“ entwickelt gemeinsam mit dem DOSB und dem DFB einen E-Learning-Kurs, der bei der Beantwortung genau dieser Frage wichtige Impulse geben kann. Die E-Sporttasche, gefüllt mit motivierenden Lerninhalten rund um das Thema Klischeefreiheit im Sport, richtet sich primär an Multiplikator*innen und Funktionsträger*innen in den Sportverbänden und -vereinen, wie Trainer*innen, Schiedsrichter*innen oder Vorstandsmitglieder - alle Interessierte sind herzlich eingeladen, den Kurs zu bearbeiten. Ziel des interaktiven Kurses ist es, die Teilnehmenden für Geschlechterklischees im Sport zu sensibilisieren. Es wird Grundlagenwissen über (strukturelle) Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern im Sport sowie in Verbänden und Vereinen vermittelt. Darüber hinaus kann das Gelernte durch Informations- und Methodenmaterial direkt in der Praxis angewendet werden.
Wie der Name schon sagt, wird es sportlich mit der E-Sporttasche. Im ersten Modul starten alle Teilnehmenden mit einer Aufwärmübung. Die Übungen regen dazu an, ein Bewusstsein für Geschlechterklischees und deren Auswirkungen zu entwickeln. Das zweite Modul gibt den Startschuss für den Sprint durch die Sportgeschichte. In diesem Sprint erfahren die Teilnehmenden, welche Meilensteine das Geschlechterverhältnis im Sport geprägt haben und wie sie die heutigen Verhältnisse bedingen. Nach diesen beiden Modulen wird eine kurze Pause eingelegt, bevor die E-Sporttasche 2025 mit weiteren Modulen gefüllt wird.
Nur mit allen Engagierten kann eine klischeefreie Sportkultur realisiert werden - packe deine Tasche und setze dich gemeinsam mit allen Engagierten für mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport ein!
Der kostenlose Kurs, der auf der Plattform Moodle zur Verfügung steht, ist ab sofort auf der Projektwebsite unter dem Link: www.klischeefrei-sport.de/e-sporttasche verfügbar.
(Quelle: Klischeefrei im Sport)
5 Fragen an Martin Hartmann
Teil 9 im Rahmen des Internationalen Tages der Kinderrechte mit Martin Hartmann, Vizepräsident im Deutschen Turner-Bund. Seine Themenschwerpunkte sind: Verbandsentwicklung, Kulturwandelprozess „Leistung mit Respekt“ (Safe sport) und Sportgroßveranstaltungen.
Beim Thema Sport und Menschenrechte denke ich zuerst an…
… die Gesundheit unserer Athletinnen und Athleten im Freizeit-, im Breiten- und auch im Leistungssport. Vor allem im Leistungssport müssen Athletinnen und Athleten oft über ihre Grenzen hinaus gehen - auch im Training. Die Gesundheit der Athletinnen und Athleten muss dabei jederzeit im Vordergrund stehen.
Ich bin Mitglied im DOSB-Menschenrechtsbeirat, weil…
es mir wichtig ist, dass wir im deutschen Sportsystem jederzeit die Persönlichkeitsrechte, die Gesundheit und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung unserer Athlet*innen im Blick haben.
Was bedeutet für Dich das Recht auf Bewegung und Freizeit für Kinder und wie hilft der Weltkindertag dabei , ein Bewusstsein für dieses Recht zu schaffen?
Bewegung und Sport sind essentiell für die Gesundheit und die Entwicklung von Kinder und Jugendlichen zu starken Persönlichkeiten. Kinder und Jugendliche haben das Recht, in einem sicheren Umfeld ohne unangemessenen Druck zu trainieren und zu üben. Beim Sport können Kinder und Jugendlichen darüber hinaus wichtige Lebenskompetenzen und Werte wie Respekt, Selbstvertrauen, Fairness sowie Teamplay lernen und auch erleben. Der Sport befähigt junge Menschen, ihre Rechte einzufordern und auszuüben. Gewinnen können ist einfach, aber auch Verlieren will gelernt sein - das alles kann im Sport erlebt und erlernt werden. Der Weltkindertag gibt uns die Möglichkeit, die Öffentlichkeit und vor allem die Politik darauf aufmerksam zu machen wie wichtig Sport im Verein und wie wichtig auch der Schulsport für unsere Gesellschaft sind.
Das Motto des diesjährigen Weltkindertags lautet: „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. Was kann der Sport tun, um die Rechte der Kinder zu fördern?
Sport unterstützt die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sport ermöglicht aber auch die Teilhabe und Inklusion von Menschen, die sonst benachteiligt oder gar diskriminiert werden. Sport kann zu einer gerechteren, inklusiveren und nachhaltigeren Gesellschaft beitragen, in der die Menschenrechte geachtet und geschützt werden. Sport bietet darüber hinaus eine Plattform für den interkulturellen Dialog, die Toleranz und das Verständnis zwischen Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Weltanschauung. Miteinander Sport treiben kann dabei helfen, Vorurteile abzubauen.
Welche Erkenntnisse aus eurer Arbeit im Deutschen Turnerbund kannst du für den DOSB-Menschenrechtsbeirat nutzen?
Wir im Deutschen Turner-Bund haben uns im Rahmen des Kulturwandelprozesses „Leistung mit Respekt“ eine handlungsleitenden Maxime gegeben: „Der gesamte Trainingsprozess und die Rahmenbedingungen sind ausgerichtet auf das Ziel, international konkurrenzfähig und erfolgreich zu sein, unter Berücksichtigung, dass vom Beginn bis zum Ende der aktiven Karriere das Kindeswohl, die Persönlichkeitsrechte und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung der Athlet*innen jederzeit gewährleistet sind.“ Ich wünsche mir, dass auch im Team-D sowie im gesamten deutschen Sport jederzeit das Kindeswohl, die Gesundheit, die Persönlichkeitsrechte und eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung unserer Athlet*innen gewährleistet wird.
Menschenrechte gelten für Alle! Wusstest Du, dass der Weltkindertag auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern und deren Rechte aufmerksam macht. Kinder haben die gleichen Rechte wie alle Erwachsene, aber es liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Recht auf Bildung und den Rechten auch Spiel und Bewegung.
Für mehr Information, welche Rechte für Dich gelten und was sie mit dem Sport zu tun haben, schau hier vorbei.
(Quelle: DOSB)
Nachruf auf Professor Dr. Franz Brümmer
Mit tiefer Trauer nimmt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) Abschied von Professor Dr. Franz Brümmer, der am 10. September 2024 nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 67 Jahren im Kreise seiner Familie verstarb.
Der deutsche Sport verliert mit ihm eine prägende Leitfigur für die Entwicklung eines Gleichgewichts zwischen Sport, Natur und Umwelt. Sein außergewöhnliches Engagement hat diese Entwicklung im DOSB über Jahre hinweg bereichert.
Professor Dr. Brümmer war ein angesehener Biologe, dessen Einfluss weit über den Bereich des Sports hinausreichte. Neben seiner konsequenten ehrenamtlichen Arbeit für den Sport war er ein begeisterter Sporttaucher. Seine Leidenschaft führte ihn nicht nur in faszinierende Unterwasserwelten, sondern auch in die Rolle des Präsidenten des Verbandes Deutscher Sporttaucher, den er von 2003 bis 2019 maßgeblich gestaltete.
Mit beeindruckendem Weitblick und unerschütterlicher Entschlossenheit setzte er sich für Nachhaltigkeit, Biodiversität und Umweltschutz ein, besonders dem Kampf gegen Mikroplastik im Sport. Sein Ziel, Sport und Natur in Einklang zu bringen, hat weitreichende und zukunftsweisende Diskussionen angestoßen.
Für seine Verdienste erhielt Professor Dr. Brümmer zahlreiche Ehrungen, darunter in 2014 das Bundesverdienstkreuz am Bande und die DOSB-Ehrennadel im Jahr 2019. Diese Auszeichnungen würdigen seine Rolle als Vordenker und Visionär.
Als Vorsitzender des Kuratoriums Sport und Natur engagierte er sich über 14 Jahre hinweg für eine nachhaltige Verbindung von Sport und Umweltschutz. Sein umfangreiches Fachwissen brachte Professor Brümmer nicht nur in den DOSB und den Landessportverband Baden-Württemberg ein, sondern auch in bedeutende nationale und internationale Gremien, wie den Beirat „Umwelt und Sport“ des Bundesumweltministeriums.
Seine fortwährende Zuversicht und sein großes Engagement haben letztlich entscheidend dazu beigetragen, das Bewusstsein für nachhaltige Sportpraktiken im öffentlichen Raum zu schärfen und gesellschaftliche Entwicklungen voranzutreiben.
Franz Brümmer überzeugte durch seine fachliche Expertise und seine warmherzige Art. Immer freundlich und zugewandt, war er ein geschätzter Ansprechpartner auf allen Ebenen. Seine positive Ausstrahlung und sein optimistischer Blick auf die Herausforderungen in Sport und Naturschutz machten ihn für viele zu einem Vorbild und inspirierenden Wegbegleiter.
Das Vermächtnis von Professor Dr. Franz Brümmer wird im deutschen Sport fortbestehen. Der Deutsche Olympische Sportbund ist ihm zu großem Dank verpflichtet. Sein allzu früher Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer, doch auch mit großer Dankbarkeit für seine wertvollen Beiträge zum nachhaltigen Sport.
Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Dagmar, seiner Familie und seinen Angehörigen.
Autor: Christian Siegel
Gemeinsam Teilhabe gestalten: Erstes Fachforum Diversity
Das Fachforum, zum ersten Mal als intersektionale Tagung aufgestellt, vereinte die vormals getrennten Fachforen Inklusion, Integration, sowie das Fachforum und die Konferenz für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung. Unter dem Motto „Gemeinsam Teilhabe gestalten - #SportFuerAlle“ haben rund 230 Teilnehmer*innen aus Sport und Politik drei intensive Tage miteinander gestaltet.
„Was heißt Diversity im Sport? Diversity bedeutet für mich, Vielfalt zu erkennen, zu fördern, Barrieren abzubauen - Diskriminierung vorzubeugen und alle Dimensionen der Charta der Vielfalt im Blick zu behalten. Das ist eine Herausforderung, aber eine, die es wert ist! Vielfalt macht den Unterschied“, mit diesen Worten eröffnete Michaela Röhrbein, Vorständin Sportentwicklung im DOSB, das Fachforum.
„Diversity ist ein Tu-Wort“ - Inspirierende Keynote von Janis McDavid
Moderatorin Meike Schröer führte durch den Auftakt des Fachforums, welches neben dem DOSB auch durch die Landessportbünde Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen organisiert wurde. Unterstützt durch Gebärdensprachen-Dolmetscher*innen und einem Awareness-Team begrüßten die Teilnehmenden Key-Note Speaker Janis McDavid. Der Speaker, Autor und Rennfahrer, stimmte die Teilnehmenden mit seinem Input „Diversity ist ein Tu-Wort - Unterschiede ermöglichen Vielfalt“ auf die Themen der nächsten Tage ein.
Die Podiumsdiskussion „Vielfalt gewinnt: Wie Diversität den Sport bereichert und was es dafür braucht“ mit Imke Bartmann (Sidekick Leipzig), Juliana Groß (Klischeefrei im Sport), Younis Kamil (Bewegte Zukunft, Türkische Gemeinde in Deutschland), Alice Reitz (Makkabi Deutschland), Michaela Schlett (LeiQ-leben mit Querschnittlähmung in Leipzig) gab einen ersten Einblick zu Hürden, Chancen und Zielen von Diversität im organisierten Sport.
Abende der Begegnung: Preisverleihung der dsj und Begrüßung durch die Stadt Leipzig
Nebst World-Café zur Diversity-Strategie, Workshops und Gallery Walk zur Vorstellung unterschiedlicher Vereine und Projekte, waren auch die Abende von besonderen Begegnungsmöglichkeiten geprägt: Zum einen fand im Rahmen des Fachforums die Preisverleihung „(M)Ein Verein gegen Rassismus“ des Projekts „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ der dsj und des DOSB statt. Aus über 70 Vereinen hatte die Jury 20 Vereine zu Preisträger*innen gekürt. Auf der Veranstaltung konnten die ersten drei Plätze (SSV Buer 07/28 e.V., Athletic Sonnenberg e.V. und AS-KA-DO e.V.) sich über die persönliche Übergabe der Preisgelder freuen. Der Freitagabend fand im tropischen Rahmen mit freundlicher Unterstützung der Stadt Leipzig im Gondwanaland des Leipziger Zoos statt. Sportbürgermeister Heiko Rosenthal unterstützte in seinem Grußwort die Bestrebungen des DOSB, sich für die Ausrichtung der olympischen und paralympischen Spiele zu bewerben.
Drei Fachforen, ein Ziel: Ein starkes Zeichen für Vielfalt im Sport setzen
„Mit dem gemeinsamen Fachforum wollen wir Synergien zwischen den Themen der Charta der Vielfalt schaffen. Wir schaffen den Boden dafür, um voneinander zu lernen, uns gegenseitig für Handlungsfelder und Perspektiven zu sensibilisieren und wir bilden Allianzen, um gemeinsam Teilnahme und Teilhabe am Sport für ALLE zu ermöglichen“, so Michaela Röhrbein mit Blick auf die drei Fachforen.
Beim Fachforum Inklusion tauschten sich 50 Expert*innen über die Umsetzung von Inklusion in den Verbänden aus. Schwerpunkte waren das Monitoring 2024, politische Forderungen des DOSB sowie die Entwicklung von inklusiven Projektideen. Der Blick in die Zukunft zeigt: regelmäßige Austauschformate sind wichtig und sollen ermöglicht werden!
Das Fachforum Integration begrüßte ca. 80 Teilnehmende und gab neben einem Blick zurück auf die Projekte und Aktionen im Jahr 2024 die Möglichkeit, die neue Programmleitung des Bundesprogramms, Bianca Tamadon, kennen zu lernen. Ein anschließendes World-Café ermutigte alle Teilnehmer*innen, ihre Ideen und Ansätze zu Themen wie Kooperationen, Teilhabe, Beratung, Vielfalt und vor allem die Zukunft des Bundesprogramms zu teilen.
Im Fachforum Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung diskutierten ca. 60 Teilnehmer*innen über Themenschwerpunkte der kommenden 12 Monate - u.a. Frauen in Führungspositionen, Diversity und LGBTIQ* - und konkrete Unterstützungsbedarfe, sowie über die Ausgestaltung der konstruktiven Zusammenarbeit. In der abschließenden Konferenz für Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung beschlossen die Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen u.a. einen gemeinsamen Antrag, der Demokratie durch Frauen, Vielfalt und Geschlechtergleichstellung im Sport stärken soll.
Das Fachforum: Möglich durch ein starkes Netzwerk für Diversity im Sport
Das Fachforum Diversity fand in Kooperation mit den Landessportbünden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie dem Programm „ReStart - Sport bewegt Deutschland“ statt und wurde u.a. unterstützt vom Bundesprogramm Integration durch Sport, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration/ der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, der Deutschen Sportjugend, der Aktion Mensch und der Stadt Leipzig. Wir bedanken uns herzlich bei allen Partner*innen für ihre Unterstützung!
(Quelle: DOSB)
5 Fragen an Tahera Ameer
Teil 8 im Rahmen des Internationalen Tages der Demokratie mit Tahera Ameer, Vorständin der Amadeu Antonio Stiftung. Ihre Themenschwerpunkte sind Antisemitismus, Rassismus, Antifeminismus.
Beim Thema Sport und Menschenrechte denke ich zuerst an…
Menschenrechtsverletzungen. An Ausbeutung, Diskriminierung und Ausgrenzung bei Großereignisse wie Olympia, Fußball-WM und EM, aber auch im Breitensport. Ich denke an sexualisierte Gewalt in Abhängigkeitsverhältnissen zwischen Trainer*innen und Sportler*innen. Ich denke daran, wie sehr die Opfer und Überlebenden von Menschenrechtsverletzungen im Sport um Gehör kämpfen müssen, und daran, wie diametral das zu den Werten steht, die der Sport für sich in Anspruch nimmt. Sport will eine integrative und demokratiefördernde Funktion haben, muss diesem Anspruch aber auch gerecht werden.
Ich bin Mitglied im DOSB-Menschenrechtsbeirat, weil…
ich diese Defizite benennen will und einen Beitrag dazu leisten möchte, dass es den verantwortlichen Akteur*innen im Sport besser gelingt, den Ansprüche und Werten, die der Sport an sich selbst stellt und in sich trägt, besser gerecht zu werden.
Was bedeutet eine stabile Demokratie in Zeiten aktueller Krisen und Herausforderungen für Sie?
Resiliente Institutionen und Rechtsstaatlichkeit, Schutz der Grundrechte, ernsthafte Sozialpolitik und eine Politik, die wirklich gestaltet und Konflikte als ein wesentliches Moment jeder funktionierenden Demokratie begrüßt und offensiv austrägt, dabei aber nie ihre Werte über Bord wirft. Eine Demokratie ist immer nur so gut, wie sie in der Lage ist ihre Minderheiten zu schützen. Daran muss sie sich messen.
75 Jahre Grundgesetz und 34 Jahre Deutsche Einheit, welche Spannungen und Unterschiede merken Sie zwischen Ost und West?
Wenn ich mit Westdeutschen spreche, bekomme ich oftmals das Gefühl, dass Ostdeutschland auf einem anderen Stern liegt. Die Situation in Ostdeutschland scheint die Westdeutschen in der Mehrzahl weder zu betreffen noch zu berühren. Die Wahlen machen deutlich, dass die demokratische Kultur in Ostdeutschland massiv beschädigt ist und menschenverachtende und demokratiefeindliche Positionen geteilt und legitimiert werden. Nicht nur brauchen wir eine uneingeschränkte Unterstützung derjenigen, die unter großen Gefahren für den Erhalt demokratische Kultur kämpfen, sondern auch ein gemeinsames Ringen für eine Gesellschaft, die an Demokratie und Menschenrechten interessiert ist. Es ist nämlich die gesamtdeutsche Demokratie, die auf dem Spiel steht.
Wie kann aus Ihrer Sicht der Sport zur Förderung der Demokratie beitragen?
Sport begeistert, animiert, emotionalisiert und verbindet Menschen. Doch Sport gibt es auch in Diktaturen. Das zeigt, dass er sehr unterschiedlich gerahmt werden kann. Die im Sport angelegten Werte und Ideale im Umgang miteinander wie Toleranz, Fairplay, Teamgeist, Verlässlichkeit und Engagement sind aber sehr geeignet, den Versprechen des Grundgesetzes zur Geltung zu verhelfen. Und darauf kommt es an: Sport hat ein riesiges Potenzial und Sportler*innen, Vereine und Verbände können einen sehr großen Unterschied machen, wenn sie sich engagieren, weil sie eine große Vorbildungsfunktion haben. Sport kann vorleben und zeigen, wie wichtig Teilhabe und Anerkennung ist und vor allem: wie gut sich das anfühlt.
(Quelle: DOSB)
Menschenrechte gelten für Alle! Wusstest Du, dass der der Internationale Tag der Demokratie erst 2007 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde und die Verteidigung und Förderung der Demokratie hat? Durch die Demokratie sollen die Werte der Gesellschaft gefördert werden und es sind Rechte wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Pressefreiheit zu einem Selbstverständnis geworden. Aber Demokratie ist nicht selbstverständlich!
Für mehr Information, welche Rechte für Dich gelten und was sie mit dem Sport zu tun haben, schau vorbei unter: https://www.dosb.de/ueber-uns/sport-und-menschenrechte
Das Finale der Sportabzeichen-Tour 2024 in Brandenburg an der Havel
Gleich an zwei Tagen war die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu Gast im geschichtsträchtigen Stadion am Quenz. Eine reibungslose Organisation durch das erfahrene Team um den Landessportbund Brandenburg (LSB) und den Stadtsportbund Brandenburg an der Havel (SSB) und viele sportliche Highlights machten den zehnten und letzten Stopp der Jubiläumstour des Deutschen Sportabzeichens in diesem Jahr - trotz wechselhaften Wetters am zweiten Tag - zu einem einzigartigen Erlebnis für alle Sportbegeisterten mit und ohne Behinderung. Karl-Heinz Hegenbart vom LSB Brandenburg misst dem Deutschen Sportabzeichen eine enorme Bedeutung bei: „Das Deutsche Sportabzeichen ist die Olympiamedaille des kleinen Mannes oder der kleinen Frau und ein hervorragendes Mittel, Menschen in Bewegung zu bringen. Eine gute Motivation, etwas gegen Bewegungsdefizite zu tun.”
Am Nachmittag des 10. September waren zunächst alle eingeladen, sich an den Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens zu versuchen oder es direkt abzulegen - Anmeldung war keine erforderlich. Das Angebot wurde von ca. 300 sportbegeisterten Brandenburger*innen genutzt. Wer gerade Pause hatte oder seine Prüfungen bereits hinter sich hatte, konnte sich an einem der zahlreichen Mitmachangebote wie einem 9-Loch-Minigolf, einer Sommereisstockbahn, einer Kletterwand oder einer Hüpfburg austoben. Auch ein Rollstuhlparcours und Goalball wurden zum Ausprobieren angeboten.
Seit diesem Jahr gehören in der Kategorie Kraft die Disziplinen Liegestützen, Crunches und Triceps-Dips neu zum erweiterten Leistungskatalog des Deutschen Sportabzeichens für Erwachsene und konnten in Brandenburg am Dienstag gleich einmal genutzt werden. Und für alle, denen noch der Nachweis der Schwimmfähigkeit für ihr Sportabzeichen fehlte, stand ein kostenfreier Shuttleservice zum Marienbad zur Verfügung.
Am Vormittag des 11. September waren dann die rund 700 Jungen und Mädchen aus den angemeldeten Schulen aus Brandenburg und Umgebung dran. Die offizielle Eröffnung um 9.00 Uhr ließ sich auch Michael Müller, Bürgermeister der Stadt Brandenburg, nicht entgehen: „Wenn es bei unseren politischen Zusammenkünften nur einmal so viel Applaus gäbe wie heute hier, wäre ich schon sehr froh!” Michael Müller, der im Anzug und mit Sneakers auf den Platz kam, treibt selbst viel und regelmäßig Sport: “Dabei bekomme ich wunderbar den Kopf frei und kann viel besser denken.”
Karl-Heinz Hegenbart, Präsident des LSB Brandenburg, erinnerte die Schüler*innen: „Denkt daran, das ist heute euer Tag. Habt viel Spaß und haut rein.” Hegenbart freut sich, die aufgeregten Jungen und Mädchen bei diesem tollen Sportevent zu beobachten: “Sport hat auch eine soziale Komponente - für Jung und Alt. Sich zu treffen, gemeinsam Sport zu treiben, Freundschaften zu knüpfen - und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Das gibt einfach Halt. Und wir üben beim Sport, uns an Regeln zu halten.”
Als Vertreter des DOSB war Ronald Rauhe, zweimaliger Kanu-Olympiasieger, mehrfacher Weltmeister und Mitglied der EOC-Athletenkommission nach Brandenburg gekommen. Er freute sich: „Wenn ich die vielen leuchtenden Kinderaugen heute Morgen sehe, geht mir das Herz auf! Habt heute viel Freude und vergesst bei allem, was Ihr macht, nie, dabei Spaß zu haben”.
Natürlich waren auch die drei Sportbotschafter*innen der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens nach Brandenburg gekommen, um die Schüler*innen an den Stationen zu begleiten, sie anzufeuern und mit Tipps und Tricks zu unterstützen. Der Kreis der Nationalen Förderer besteht aus der Sparkassen-Finanzgruppe, Ernsting’s family und kinder Joy of Moving.
„Ich freue mich extrem, dass ich auch in diesem Jahr wieder bei der Sportabzeichen-Tour dabei sein durfte. Vor allem, wenn die Schulkinder da sind. Da macht es mir einen Riesenspaß zu sehen, dass manche im Voraus gar nicht wissen, dass sie richtig Freude an Bewegung und Sport haben werden”, sagte Elisabeth Seitz, Rekordmeisterin im deutschen Kunstturnen und als Sportbotschafterin der Sparkassen-Finanzgruppe dabei. Mathias Mester ist Para Leichtathlet der Wurfdisziplinen, unter anderem siebenfacher Welt- und vierfacher Europameister und unterstützt die Tour als Sportbotschafter für Ernsting’s family: „Ich wünsche allen, die heute hier sind, viel Spaß - genießt den Tag trotz des bescheidenen Wetters. Ich muss heute noch gegen Frank Busemann bei einem Langstreckenlauf antreten, obwohl mein weitester Weg bis jetzt vom Auto hier ins Stadion gewesen ist - erwartet also lieber kein Kopf-an-Kopf-Rennen.” Der ehemalige Zehnkämpfer und Olympiazweite von Atlanta, Frank Busemann, war als Sportbotschafter für kinder Joy of Moving im Stadion und erinnert sich an den Sportabzeichen-Tourstopp in 2022 im Stadion am Quenz: “Brandenburg ist wirklich ein besonderes Pflaster. Die Sportbegeisterung ist hier so deutlich zu spüren. Man sieht, dass sich Leute um das Thema Sport kümmern.” Damit bezieht er sich auf zwei Highlights: Den Wettbewerb um das schnellste Deutsche Sportabzeichen vor zwei Jahren und den diesjährigen 800-Meter-Handicaplauf.
Wertvolle Tipps von drei Top-Athlet*innen und spannende Wettkämpfe
Nach der offiziellen Eröffnung und dem Warm Up wartete auf die Ehrengäste und die Sportbotschafter*innen dann auch gleich die erste sportliche Herausforderung des Tages: Beim 800-Meter-Handicap-Lauf - einer Idee aus dem Umfeld der Special Olympics - wurde die im Vorfeld ermittelte 800-Meter-Zeit von Sportbotschafter Frank Busemann mittels Quotienten auf die zu absolvierende Streckenlänge der anderen Teilnehmer*innen mit und ohne Behinderung umgelegt, sodass ein gerechter gemeinsamer Lauf möglich war. Frank Busemann findet die Aktion großartig: „Es ist toll, dass die Brandenburger immer wieder neue Ideen auf Lager haben.” Die Idee des Handicap-Laufs haben Sebastian Bradke, Geschäftsführer des Stadtsportbundes Brandenburg (SSB Brandenburg) und Matthias Pietschmann, Vorstand des Vereins Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam entwickelt: „Sport öffnet einfach Türen - und das in jedem Alter. Da ist man gesellig unterwegs und da fällt eine Beeinträchtigung gar nicht so sehr auf.”
Acht Teilnehmer*innen waren angetreten - das Ergebnis dieser außergewöhnlichen sportlichen Herausforderung: Sportbotschafter Mathias Mester vor Sebastian Bradke, Geschäftsführer des SSB Brandenburg und Stephan Giese, Fußballer des Vereins Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam. Mathias Mester spielte nach seinem Erfolg auf den nächsten Wettbewerb, den Gummistiefel-Weitwurf an: „Das Gute ist: Ich lebe noch. Aber ich habe mich noch nie in meinem Leben so lange für einen Wurfwettbewerb warmgelaufen.”
Und damit ging es direkt weiter zum nächsten Highlight: Auf die Ehrengäste und Sportbotschafter*innen wartete die letzte Runde des diesjährigen Wettbewerbs um den „Goldenen Gummistiefel” - der Gummistiefel-Weitwurf. Rekordhalter (34,60 Meter) Frank Busemann sah sich in der Person von Mathias Mester (“ich komme frisch aus dem Trainingslager”) seinem ärgsten Herausforderer in Brandenburg in einem direkten Duell ausgesetzt, welches er nach Anlaufschwierigkeiten souverän für sich entschied: 34,70 Meter - neuer Tour Weltrekord. Damit kann er den „Goldenen Gummistiefel” 2024 mit nach Hause nehmen. Auf den Plätzen: Mathias Mester (31,50 Meter) und DOSB-Maskottchen Trimmy (22,30 Meter). Frank Busemann: „Ich stehe auf sowas. Pokale gewinnen war früher mein Lebenselixier und jetzt hab’ ich auch noch den Goldenen Gummistiefel.” Auf das Gerücht angesprochen, er habe in seinem Keller eigens einen Trainings-Windkanal installiert, meinte er: „Das ist meine Investition für das nächste Jahr, ich tüftele nämlich noch ziemlich an meiner Technik herum. Aber heute bin ich erst mal froh, dass ich den Weg an die Spitze zurückgefunden habe.” Über die Leistung seines Rivalen urteilte Busemann großzügig: “Ich sag’ mal so: Alles über 30 Meter ist Weltklasse.”
Der Zweitplatzierte Mathias Mester hat sich ebenfalls einiges vorgenommen: „Ich werde ab sofort sämtliche Gummistiefel Deutschlands aufkaufen, damit Frank nicht mehr trainieren kann - und dann kann er sich 2025 warm anziehen. Trotzdem: Besser als Frank kann man hier heute nicht werfen und ich gönne ihm den Pokal von Herzen.”
Im Anschluss stand die Handstand-Challenge mit Elisabeth Seitz an: Wer hält es am längsten im Handstand aus? Herausgefordert wurde die Kunstturn-Rekordmeisterin und Sportbotschafterin der Sparkassen-Finanzgruppe von einer Gruppe Nachwuchs-Turnerinnen vom Brandenburger Sport- und Ruder Klub 1883 (BSRK). Der Boden der Tartanbahn machte allen Teilnehmerinnen zu schaffen und am Ende musste sich die 10jährige Sofiia nur ganz knapp Elisabeth Seitz geschlagen geben. Und die war beeindruckt: „Ich konnte ja nichts sehen, weil ich selbst im Handstand war. Ich hörte nur immer, dass Sofiia wirklich noch steht und merkte schon, wie meine Arme zu zittern anfingen. Viel länger hätte ich auch nicht mehr stehen können.” Solche Talente müssen gefördert werden, so Elisabeth Seitz weiter. „Das war eine großartige Leistung und ich hoffe sehr, dass Sofiia lange dabeibleibt, denn das Turnen ist eine der schönsten Sportarten, die es gibt.”
Bei der darauffolgenden Autogrammstunde mit den Sportbotschafter*innen der Nationalen Förderer und DOSB-Vertreter Ronald Rauhe war für die Schüler*innen Geduld angesagt. Die Autogrammkarten waren sehr begehrt und die Sportprofis belagert. Am Ende konnten alle mit einer persönlichen Unterschrift nach Hause gehen.
Durchs Programm führten zwei Moderatoren mit Herz. An der Seite von DOSB-Moderator Dennie Klose stand Tobias Borchers, der in der Region als Schauspieler und Moderator beliebt und bekannt ist und sich bestens auskennt. Dennie Klose hätte sich zwar ein bisschen mehr Sonne gewünscht, genoss dennoch die tolle Stimmung: „Dieser Tourstopp ist ein würdiger Abschluss einer tollen Sportabzeichen-Tour. Wir sehen hier, wie alle gemeinsam Spaß haben und sich ihren Herausforderungen stellen. Und mein persönliches Highlight sind die glücklichen Augen der Kinder.” Tobias Borchers ergänzt: “Brandenburg zeigt sich hier von seiner besten Seite mit großartigen Angeboten. Die Kinder sind glücklich, den Sportbotschafter*innen Busemann, Seitz und Mester so nahe zu kommen, überall wird Sport gemacht - was will man denn mehr?”
Selbstverständlich gab es, wie am Vortag auch, rund um das Deutsche Sportabzeichen einiges zu erleben: Die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens hatten am Mittwochzusätzlich ihre Aktionsflächen mit spannenden Mitmachangeboten mitgebracht, und so konnten sich die Schüler*innen am Reaktionsboard und der Wurfwand der Sparkassen-Finanzgruppe, oder beim Ernsting's family Familien-Parcours mit Sackhüpfen oder Hula Hoop austoben.
Und als Erinnerung an den Tourstopp in Brandenburg gab es für die Mädchen und Jungen kostenfrei Fotos von ihren Sportabzeichen-Prüfungen an der Fotostation von kinder Joy of Moving.
Gegen 13.00 Uhr ging ein aufregender Sporttag mit vielen Highlights zu Ende. In guter Erinnerung bleibt das Finale der Sportabzeichen-Tour 2024 Sebastian Bradke vom SSB Brandenburg an der Havel: „Nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung. Wir haben den Tag heute eigentlich direkt nach dem Tourstopp vor zwei Jahren zu planen und zu organisieren begonnen, und wenn ich mir die Begeisterung der Kinder anschaue, muss ich sagen, es hat sich gelohnt. Ein ganz großes Dankeschön geht an die gut 120 Helfer*innen, die heute hier im Stadion waren - ohne dieses ehrenamtliche Engagement wären solche Events nie und nimmer durchführbar. Wir freuen uns auf das nächste Mal!”
Mit dem Tourstopp in Brandenburg an der Havel geht eine wunderbare Sportabzeichen-Tour 2024 mit vielen Highlights zu Ende. Alle Beteiligten freuen sich bereits auf den Frühsommer 2025, wenn es wieder heißt: „Das Deutsche Sportabzeichen geht auf Tour!”
(Quelle: DOSB)
Spiele im Wandel
Keine Frage, es waren wahrlich beeindruckende und emotionale Momente und Bilder, die die Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris in den zurückliegenden Wochen en masse kreiert haben. Egal ob glanzvolle Eröffnungs- und Abschlussfeiern, imponierende Sportstätten zwischen Eiffelturm, Grand Palais und Versailles oder die bei Zuschauenden, freiwilligen Helfer*innen und Athlet*innen stetig zu spürende Begeisterung: Paris 2024 hat in vielen Bereichen neue Maßstäbe gesetzt. Nicht wenige sprechen von den besten Spielen aller Zeiten, vom Beginn einer neuen Epoche der Olympischen und Paralympischen Spiele.
Wirklich überraschen kann die positive Strahlkraft der „Games Wide Open“, die womöglich auch in vielen Köpfen hierzulande das kritische Verhältnis zu den Spielen etwas geradegerückt hat, indes nicht. Dass die „Stadt der Liebe“ mit ihrem einzigartigen Charme die perfekte Kulisse für ganz besondere Spiele liefern würde, war im Vorfeld abzusehen. Aber auch darüber hinaus konnte man erwarten oder zumindest erhoffen, dass mit Paris 2024 ein neues Kapitel in der Geschichte der Olympischen und Paralympischen Spiele beginnt. Nicht ohne Grund hat auch der DOSB in den Planungen seiner Olympiabewerbung für 2036 oder 2040 stetig darauf hingewiesen, dass sich die Spiele im Wandel befinden. Dass sich die Rahmenbedingungen seit der letzten, im November 2015 in Hamburg gescheiterten Bewerbung grundlegend verändert haben.
Die Spiele von Paris waren die ersten, die die neuen Rahmenbedingungen, die das IOC durch einen permanenten Reformprozess seit 2014 geschaffen hat, voll ausnutzen konnten. Die vor allem auf Nachhaltigkeit, Kostenreduzierung und konzeptionelle Flexibilität ausgerichtete Agenda 2020+5 und die „New Norm“ erlauben es den Ausrichtern der Spiele mehr denn je neue Akzente zu setzen und sie so zu gestalten, dass sie perfekt zu den Bedingungen und Stärken des Gastgeberlandes passen. Den übergeordneten Leitsatz „Die Spiele passen sich dem Gastgeber an, nicht der Gastgeber den Spielen“ haben die Veranstalter*innen in Paris nahezu in Perfektion umgesetzt.
Was aber bedeutet der olympische Erfolg im Nachbarland nun für eine erneute Bewerbung Deutschlands? Eine Frage, die wenige Tage nach der Abschlussfeier der Paralympischen Spiele sicher noch nicht vollumfänglich beantwortet werden kann. Hierfür bedarf es gerade in Bezug auf ökonomischen und nachhaltigen Erfolg tiefgreifender Evaluierungen, Umfragen und Analysen. Es besteht jedoch bereits jetzt berechtigte Hoffnung, dass die Zustimmung für die „neue Form“ der Spiele gestiegen ist. Zumindest lassen viele Aussagen aus Politik, Gesellschaft und Sport darauf schließen, dass es nach Paris ein Momentum für eine deutsche Olympiabewerbung gibt. Ein Momentum, das der DOSB gezielt und sinnhaft nutzen sollte.
Die Organisator*innen von Paris 2024 haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sich Mut, Standhaftigkeit und Innovationsgeist bei der Bewerbung und Planung auszeichnen. Die Umsetzung der Idee, die Spiele dank urbaner Sportstätten in oftmals historischen Kulissen wieder näher an die Menschen zu bringen, war sicher nicht immer ein Selbstläufer. Ebenso wie der Plan von Eröffnungsfeiern im öffentlichen Raum – kostenlos zugänglich für tausende Gäste aus aller Welt. Doch der Mut und die Standhaftigkeit von Sport und Politik wurden belohnt. Allein das sollte Motivation genug sein, auch eine deutsche Bewerbung weiterhin mit Mut, Zuversicht, einer gewissen Portion Innovationsgeist und vor allem gemeinsam voranzutreiben. Dass es zur Umsetzung dieser innovativen Ideen keineswegs einer Vielzahl an kostspieligen Neubauten bedarf, hat Paris ebenfalls unter Beweis gestellt. Gigantische Spiele gehen inzwischen eben auch ohne baulichen Gigantismus.
Die ersten Spiele in unserem Nachbarland seit 1992 haben zudem deutlich vor Augen geführt, welche gesellschaftlichen und sportlichen Impulse vor, während und vermutlich auch nach Olympia gesetzt werden können. Dass Frankreich bei den Olympischen Spielen seine Medaillenausbeute im Vergleich zu Tokio nahezu verdoppeln (64:33 Medaillen) und auch bei den Paralympischen Spielen über ein Drittel mehr Plätze auf dem Siegerpodest bejubeln konnte (75:55), ist sicherlich nicht nur auf den Heimvorteil, sondern vielmehr auch auf eine veränderte Spitzensportförderung im Vorfeld der Spiele zurückzuführen. Und auch die Tatsache, dass sich im Medaillenspiegel nahezu alle Gastgebenden-Nationen der vergangenen Jahrzehnte in den Top Ten wiederfinden, mag ein Indiz auf eine durch die Spiele zielgerichtetere Förderung im Leistungssportbereich sein.
Doch die Olympischen und Paralympischen Spiele von Paris wirken weit über die Grenzen des Leistungssports hinaus. Während wir hierzulande der Abschaffung der zweiten Sportstunde oftmals näher sind als der Einführung der dritten, wurden in Vorbereitung auf die Spiele in allen französischen Grundschulen 30 Minuten tägliche (!) Bewegung fest in den Lehrplan aufgenommen. 36.000 Kinder in ganz Frankreich bekamen dank der Spiele die Möglichkeit zu kostenlosem Schwimmunterricht. Wie gut, dass im Vorfeld der Spiele in Frankreich 275 Schwimmbäder in ländlichen Gegenden neu gebaut wurden. Zudem wurden in ganz Frankreich 5.000 kommunale Sportanlagen neu eröffnet und durch das Programm Terre de Jeux 2024 4.500 Städte und Regionen inspiriert, über 50.000 sportbezogene Veranstaltungen durchzuführen, um so die Teilnahme am Sport im ganzen Land zu fördern. Und dass über 40.000 Teilnehmer*innen direkt im Anschluss an den Männer-Marathon die Strecke nutzen und sich somit für einige Stunden als echte Olympia-Teilnehmer*innen fühlen konnten, ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich die neuen Spiele viel mehr an den Erwartungen der Menschen orientieren.
Ohne detaillierten Analysen vorzugreifen, steht außer Frage: Eine deutsche Bewerbung kann eine Menge von den Spielen in Paris lernen. Aber wir sollten dennoch nicht blind versuchen, diese einfach zu kopieren oder das, was an der Seine besonders gut gewesen ist, noch besser, noch größer machen zu wollen. Das ist – in neuen olympischen Zeiten – nicht nötig. Die Spiele von Paris waren deshalb so erfolgreich, weil es Frankreich im Zusammenspiel mit dem IOC perfekt verstanden hat, die Stärken, Bedürfnisse und Gegebenheiten der französischen Hauptstadt und des Landes in Szene zu setzen. Damit haben die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 nicht nur die Menschen in ihrem Land, sondern überall auf der Welt begeistert. Und genau dies muss auch weiterhin Antrieb und Ziel eines deutschen Bewerbungskonzeptes sein. Dieses braucht ein besonderes Alleinstellungsmerkmal „Made in Germany“ – wir arbeiten daran…
(Autor: Stephan Brause, Leiter der Stabsstelle Olympiabewerbung im DOSB)
BundesNetzwerkTagung des queeren Sports 2024
Ziel der Veranstaltung ist es, die Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Sport zu stärken und Diskriminierung aufgrund von sexueller und geschlechtlicher Identität zu verringern. Die BuNT bietet eine Plattform für Austausch, Workshops, Diskussionen und Vernetzung, um gemeinsam praktische Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt im Sport zu entwickeln.
Teilnehmende haben die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops teilzunehmen, beispielsweise zum Thema „Wie mache ich meinen Verein queerfreundlich(er)?“. Zudem werden Vorträge zu innovativen Praxisbeispielen wie RUNN+ gehalten. In Zusammenarbeit mit der dvs-Kommission für Geschlechter- und Diversitätsforschung sind auch eine Keynote und eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Politik, Sport und Wissenschaft geplant.
Die Tagung findet vom 4. bis 10. November 2024 sowohl digital als auch vom 8. bis 10. November 2024 in der Akademie des Sports in Hannover statt.
Die Anmeldung zur BuNT 2024 ist kostenlos. Das Anmeldeformular, das detaillierte Programm sowie weitere Informationen gibt es auf der Website unter folgendem Link: vielfalt-in-bewegung.de/bunt2024/.
(Quelle: Vielfalt in Bewegung)
„Ich würde mir für die Zukunft mehr Barrierefreiheit wünschen!“
Herzlichen Glückwunsch zum zweifachen Gold bei den Paralympischen Spielen in Paris 2024! Wie hast du deine Erfolge gefeiert, und gab es dabei einen besonderen Moment, der dir in Erinnerung geblieben ist?
Natascha Hiltrop: Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich bin nicht so der Typ fürs Feiern, aber wir haben am Abend vor unserer Heimreise mit ein wenig Sekt angestoßen und den Abend ruhig ausklingen lassen.
Du warst von 2018 bis 2020 als Sport-Inklusionsmanagerin im gleichnamigen Projekt des DOSB beim Deutschen Schützenbund tätig. Welche Projekte konntest du während dieser Zeit erfolgreich umsetzen?
Natascha Hiltrop: Wir haben für die Para-Bogenschütz*innen in Wiesbaden ein Europacup-Finale organisiert und unsere Vereine darauf aufmerksam gemacht, dass sie mithilfe einer neuen Förderung durch die Aktion Mensch ihre Vereinsheime barrierefreier machen können. Bei Fragen haben wir auch bei der Antragstellung geholfen. Mittlerweile haben einige Vereine Rampen oder automatische Türen, um den Zugang zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen. Beratungen zu Inklusionsthemen, wie beispielsweise zur Klassifizierung, gehörten ebenfalls zu den Aufgaben.
Gibt es spezifische Anforderungen oder besondere Herausforderungen im Sportschießen im Hinblick auf Inklusion?
Natascha Hiltrop: Der Schießsport an sich ist sehr inklusiv. Eigentlich kann ihn jede*r ausüben, ob gehörlos, blind oder mit Einschränkungen in den Extremitäten. Menschen mit Behinderungen schießen auch in der Bundesliga gegen und mit Schützinnen ohne Behinderungen. Im Bereich des Leistungssports muss man, wenn gemeinsam geschossen wird, jedoch auch auf die Fairness achten. Deshalb ist es bisher so, dass die Schütz*innen mit Behinderung, die ihr Sportgerät aus eigener Kraft halten können, mit den anderen schießen dürfen. Diejenigen, die das nicht können und ein Hilfsmittel zur Ablage während des Zielens benötigen, leider nicht. Wenn es um den Wettkampf geht, ist es schwierig, die richtige Balance zu finden - das gilt aber sicherlich nicht nur für den Schießsport. Eine Herausforderung besteht auch in der Zugänglichkeit der Vereinsheime. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und es war sehr erfreulich zu sehen, wie viele Vereine damals Interesse gezeigt und Anträge eingereicht haben, um für mehr Barrierefreiheit zu sorgen.
Inwieweit können die Paralympics dazu beitragen, Fortschritte in der Inklusion schneller zu erzielen?
Natascha Hiltrop: Durch die Paralympics rückt das Thema - auch durch die Medienpräsenz - wieder mehr in den Vordergrund und sorgt vielleicht dafür, dass mehr „Nicht-Betroffene“ Interesse zeigen und Projekte und Maßnahmen schneller vorankommen. Inklusion ist schließlich nicht nur für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, sondern für alle Menschen wichtig. Früher oder später sind wir alle betroffen und profitieren davon.
Was wünschst du dir für die Zukunft der Inklusion im Sport in unserem Land?
Natascha Hiltrop: Ich würde mir für die Zukunft mehr Barrierefreiheit wünschen. Leider ist es noch oft so, dass durch Treppen, zu hohe Absätze, zu schwere Türen oder fehlende behindertengerechte Toiletten einige Sportstätten nicht für jede*n zugänglich sind.
Quelle: DOSB
Imagekampagne zur Förderung von Migrantensportvereinen
Die Kampagne im Rahmen des Projekts „Bewegte Zukunft UEFA EURO 2024™“ zielt darauf ab, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Migrantensportvereinen zu verbessern und ihre wertvolle Arbeit in den Mittelpunkt zu rücken. Ab September können die Motive der Kampagne (siehe rechte Spalte) über verschiedene Social Media Kanäle und Plattformen ausgespielt werden, z.B. über Instagram, LinkedIn oder X. Der Kick-Off der Kampagne wird von Seiten des DOSB Anfang September angesetzt. Die Inhalte umfassen inspirierende Geschichten in Videos und Grafiken, die die positive Wirkung von Migrantensportvereinen auf die Gesellschaft verdeutlichen. Die abgebildeten Vereinsvertreter*innen stehen für eine Vielzahl an Vereinen die einen bedeutenden Beitrag zur sozialen Integration, zur Förderung des interkulturellen Dialogs und zur Stärkung des Zusammenhalts in unserer Gesellschaft leisten - und dabei spielt die Herkunft keine Rolle, sondern die Vielfalt ist entscheidend für die Zukunft im Sport.
Projektkoordinatorin Nicola Franke über die Kampagne
„Mit dieser Kampagne wollen wir die herausragenden Leistungen der Migrantensportvereine sichtbar machen und ihre Bedeutung für eine integrative und vielfältige Gesellschaft hervorheben. Sport verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft und schafft ein Umfeld, in dem gegenseitiger Respekt und Verständnis wachsen können."
Vom Mitspielen zum Mitgestalten
Der DOSB lädt alle Vereine, Initiativen und Organisationen ein, die Kampagne aktiv zu unterstützen. Teilen Sie die Inhalte auf Ihren eigenen Social Media Kanälen und berichten Sie über Ihre positiven Erfahrungen mit Migrantensportvereinen. Verwenden Sie gerne die Hashtags #BewegteZukunft und #SportFuerAlle, um Ihre Beiträge sichtbar zu machen und Teil einer Bewegung für mehr Zusammenhalt und Integration zu werden.
Setzen Sie mit uns ein Zeichen: „Wir brauchen alle Menschen im Sport und alle Menschen sind im Sport willkommen“. Zeigen Sie Ihrem Umfeld, dass ihr Verein offen ist und sich aktiv für ein gemeinsames Ziel einsetzt: Wir wollen gemeinsam Sport machen, weil es uns Spaß macht und dabei steht nicht die Sportart, Leistung oder Herkunft, sondern der Mensch im Mittelpunkt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website des Projekts „Bewegte Zukunft" unter Der Deutsche Olympische Sportbund (dosb.de).
Kontakt:
Bewegte Zukunft
bewegtezukunft(at)dosb.de
5 Fragen an Johannes Herber
Teil 7 mit Johannes Herber, Geschäftsführer von Athleten Deutschland e.V.. Seine Themenschwerpunkte sind Athlet*innenrechte, Arbeitsrecht, Safe Sport und Sportpolitik. Er ist ehemaliger Basketballprofi und Nationalspieler und war bis zu seinem Wechsel zu Athleten Deutschland 2019 als Head of Player Relations bei der World Players Association tätig.
Beim Thema Sport und Menschenrechte denke ich zuerst an…
...das ikonische Bild von John Carlos und Tommie Smith, die bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko City auf dem Siegerpodest mit nach oben gestreckten Fäusten gegen die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung in den USA demonstrierten. Carlos und Smith wurden suspendiert und gezwungen, das Olympische Dorf zu verlassen. Für ihre Überzeugung setzten sie ihre Karrieren aufs Spiel - und verloren sie. Dennoch wurden Smith und Carlos zu Vorbildern für etliche Athletinnen und Athleten, die ebenso ihre Plattformen nutzen und für die Achtung der Menschenrechte eintreten.
Ich bin Mitglied im DOSB-Menschenrechtsbeirat, weil…
...im Sport ein transnationales Privatrecht gilt, dass an manchen Stellen mit den international anerkannten Menschenrechten kollidiert. Sei es bei der Meinungsfreiheit, bei Arbeitsrechten, beim Recht auf Privatsphäre oder jenem für faire Gerichtsverfahren - die Auseinandersetzung mit den Menschenrechten hilft bei der Bewertung der Regelwerke des Sports und ihrer Verhältnismäßigkeit. Abgesehen von den Rechten der Athletinnen und Athleten bin ich überzeugt, dass Verbände, alles dafür tun sollten, die Rechte aller Personen zu schützen, die durch ihr Handeln berührt werden. Die UN Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte bieten dafür einen guten Rahmen, und ich bin sehr froh, dass der DOSB mit seiner Menschenrechts-Policy jetzt diesen Weg beschreitet. Als Beiratsmitglied hoffe ich durch kritisch-konstruktives Feedback die Umsetzung dieser Policy voranzubringen. Ich bin außerdem gerne Beiratsmitglied, weil ich bei jedem Treffen etwas Neues von den anderen Mitgliedern lerne, wofür ich sehr dankbar bin.
Beim Thema Athlet*innenrechte ist mir besonders wichtig, dass…
...sie ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit und das Führen von Kollektivverhandlungen verwirklichen können. Diese Rechte gehören zu den Kernarbeitsnormen der ILO und firmieren als sogenannte „enabling rights“. Das bedeutet, sie verfolgen nicht nur einen bestimmten Zweck, sondern ihre Verwirklichung führt zur Verwirklichung weiterer Rechte. Ich war schon immer überzeugt davon, dass Athletinnen und Athleten ihre Interessen am besten selbst vertreten können bzw. frei sein sollten, darüber zu entscheiden, wer für sie spricht. So können sie mit den Verbänden auf Augenhöhe verhandeln, unter welchen Bedingungen ihre Karrieren stattfinden. Ich sehe diese Beziehung nicht als Gegeneinander, sondern im Idealfall als gelingende Sozialpartnerschaft wie man sie aus anderen Wirtschaftssektoren kennt.
Menschenrechte und die Olympischen Spiele gehören zusammen, weil…
...das IOC ein globales Unternehmen mit gewaltigen Umsätzen ist. Wie jedes andere multinational agierende Unternehmen, dessen Aktivitäten menschenrechtliche Risiken mit sich bringen, muss auch das IOC seiner menschenrechtlichen Verantwortung nachkommen und die UN Leitlinien implementieren. Das gilt für die Tätigkeit des IOC als Ausrichter der Olympischen Spiele genauso wie für seine Funktion als Dach des internationalen Spitzensports.
Für die Zukunft wünsche ich mir für Athlet*innen, dass…
...immer mehr Verbände sich mit ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht auseinandersetzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die Autonomie des Sports ist ein hohes Gut, aber sie sollte nicht aus Reflex wie ein Schutzschild eingesetzt werden, das wichtige Reformen abblockt und so Betroffenenrechte einschränkt. Ich denke da insbesondere an die aktuelle Diskussion rund um ein unabhängiges Zentrum für Safe Sport. Es sollte Betroffenen jederzeit offenstehen, an wen sie Gewalterfahrungen melden, damit ein angemessener und kompetenter Umgang damit sichergestellt ist. Außerdem muss die Möglichkeit bestehen, dass diese Meldungen unabhängig untersucht und beurteilt werden. Das wäre ein unheimlich wichtiger Schritt - nicht nur für Athlet*innen, sondern für alle Menschen im Sport, die möglicherweise mit Gewalt konfrontiert werden.
(Quelle: DOSB)
Menschenrechte gelten für Alle
Wusstest Du zum Beispiel, dass Arbeitnehmer*innen vielfältige Beteiligungs- und Mitspracherechte haben.
Für mehr Information, welche Rechte für Dich gelten und was sie mit dem Sport zu tun haben, schau vorbei unter: https://www.dosb.de/ueber-uns/sport-und-menschenrechte
3x3-Basketballerinnen sind „Sportlerinnen des Monats“ August
Die Olympiasiegerinnen im 3x3-Basktball sind die „Sportlerinnen des Monats“ August. Das ergab die Wahl unter den rund 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet*innen. Das deutsche Frauen-Team mit Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert hatten sich in Paris als Olympia-Neulinge sensationell bis ins Finale gespielt. Dort schrieben sie, auch vor den Augen von Basketball-Legende Dirk Nowitzki, mit dem Gewinn der Goldmedaille, ein Stück deutsche Sportgeschichte: Es war die erste deutsche olympische Medaille im Basketball überhaupt.
Diese historische Leistung honorierten Deutschlands beste Nachwuchs- und Spitzenathlet:innen jetzt mit der Auszeichnung als „Sportlerinnen des Monats“. Anders als etwa bei Journalist*innen- oder Publikumswahlen stimmen hier ausschließlich alle geförderten Sporthilfe-Athlet*innen ab und geben so der Wahl ihre ganz besondere Note.
„Natürlich ist der Gewinn der Goldmedaille durch nichts zu toppen. Aber die große Welle der Begeisterung, die uns nach dem Olympiasieg entgegenschwappte und auf der wir seitdem reiten, ist unbeschreiblich. Und jetzt noch von allen anderen Athlet*innen die Wertschätzung durch die Wahl als ‚Sportlerinnen des Monats‘ zu bekommen, ist das absolute i-Tüpfelchen“, zeigt sich Svenja Brunckhorst von der Wahl überwältigt.
Auf Platz zwei und drei wählten die Sporthilfe-geförderten Athlet*innen Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye sowie Ruder-Olympiasieger Oliver Zeidler, mit minimalem Vorsprung vor Darja Varfolomeev, Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik.
Bei der „Sportler*in des Monats“-Abstimmung August standen die zehn olympischen Goldmedaillen-Gewinner*innen von Paris aus dem vergangenen Monat zur Wahl, neben den drei Erstplatzierten auch das Dressur-Team mit Frederic Wandres, Jessica von Bredow-Werndl und Isabell Werth, der Kajak-Vierer mit Max Rendschmidt, Max Lemke, Jacob Schopf und Tom Liebscher-Lucz, der Kajak-Zweier mit Jacob Schopf und Max Lemke, Springreiter Christin Kukuk, die Triathlon-Mixed-Staffel mit Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann, Darja Varfolomeev, Rhythmische Sportgymnastik, und Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl (in alphabetischer Reihenfolge). Im vergangenen Monat hatte Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens die Wahl zum „Sportler des Monats“ Juli gewonnen.
Gewählt wird der*die „Sportler*in des Monats“ von den rund 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet*innen - unterstützt von der Athletenkommission im DOSB und SPORT1.
(Quelle: Deutsche Sporthilfe)